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Efficient Energy Kältemittelindustrie

Wie Efficient Energy die Branche revolutioniert

Ein Kommentar von Dr. Sören Hein, Partner der MIG AG.

Am Beispiel unseres Portfoliounternehmens Efficient Energy (MIG Fonds 2, 4, 6, 7, 11, 13, 14 und 15) lässt sich unsere Investitionsstrategie als Wagniskapitalgeber gut erläutern. Das Startup mit Standort Feldkirchen bei München erfüllt wesentliche Kriterien, die für ein Engagement der MIG Fonds hohe Priorität besitzen.

Zukunft

Efficient Energy (EE) entwickelt Lösungen, die eine Antwort auf zentrale Zukunftsthemen bieten. Im Fall von EE sind diese Megatrends Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Klimawandel mit all seinen Folgen ist in der Mitte der Gesellschaft und im Business-Alltag angekommen, er ist zum integralen Bestandteil wirtschaftlicher Entscheidungen geworden. Durch die COVID-19 Pandemie bekommen nachhaltige Investments derzeit noch einen zusätzlichen Schub. Felix Herrmann von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt, sagt: 

 

» Je eher ein Geschäftsmodell von den parallelen Megatrends der Nachhaltigkeit profitieren kann,
desto höher die Outperformance seit dem Ausbruch der Krise. «

 

Auch in der Kältemittelindustrie zieht die Morgendämmerung auf. Diese auf den ersten Blick eher unscheinbare Branche trägt erheblich zur Entwicklung des Weltklimas und der globalen Umweltbelastung bei. Geschuldet ist dies vor allem energieintensiven Kälteprozessen, die durch ihren enormen Stromverbrauch viel CO2 freisetzen. Hinzu kommt die Problematik klimaschädlicher Stoffe in großen Mengen, die in Kältemaschinen und Klimageräten als Kältemittel eingesetzt werden. An diesem Punkt setzen die CleanTech-Technologien von EE an. Unser Portfoliounternehmen kann einen signifikanten Beitrag leisten, damit Kältetechnik klimaneutral funktioniert und somit zum Vorreiter für eine nachhaltige Zukunft wird.

 

Machbarkeit

Das eine ist eine technologische Vision, das andere die Umsetzbarkeit von Geschäftsmodellen. Für die Kältemittelbranche gilt: Viele Zeichen stehen auf Wandel. Globale Klimaziele wurden vereinbart, die sich mit den derzeitigen technischen Standards in der Kälteindustrie nicht einhalten lassen.  Gesetzliche Anforderungen wurden bereits global beschlossen (u.a. Kigali Beschluss und Montrealer Protokoll) und zum Großteil lokal umgesetzt (u.a. in der F-Gase-Verordnung bzw. der EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase).

 

Damit steht die Kälteindustrie vor einer gigantischen Aufgabe: sie muss sich neu erfinden, um den Ansprüchen von Regierungen und Investoren gerecht zu werden. Die Tür für neue Anbieter ist geöffnet.

 

Nachhaltige Lösungen und innovative Technologien sind zwar unumgänglich, ein Umstieg ist aber natürlich leichter gesagt als getan. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass EE den „Proof of Market“ bereits bestanden hat. Mit dem eChiller hat die junge Firma ein Produkt eingeführt, das sich im täglichen Einsatz bewährt hat.

 

Disruptive Technologie

Grundlage der Tätigkeit von EE ist ein gänzlich neuer technologischer Ansatz, die sogenannte BluezeroTechnologie. Die disruptive Kraft dieser Innovation ist augenfällig: Als Kältemittel wird lediglich Wasser (R718) eingesetzt. EE hat schon vor vielen Jahren die Notwendigkeit einer radikal neuen Kältemitteltechnologie erkannt und aufwändigen FuE-Anstrengungen betrieben, um diesen Durchbruch zu möglichen. Der Einsatz von Wasser als Kältemittel ist revolutionär.

 

Die zweite gute Nachricht: Die CleanTech-Lösung von EE funktioniert mit einem deutlich geringeren Stromverbrauch. Im Moment beläuft sich die Energieeinsparung auf rund 20 Prozent, was wiederum zu niedrigeren CO2-Emissionen bei der für die Kälteerzeugung benötigten Energiegewinnung führt.

 

Verbesserte Energiebilanz plus natürliches Kältemittel, das sind zwei starke Argumente für die nächste Generation der Kältemitteltechnologie, über die EE verfügt.

 

Großer Markt

Neben den gesetzlichen Regelungen hilft derzeit ein weiterer Faktor unserem MIG-Beteiligungsunternehmen, sich durchzusetzen. Mehrere aktuelle Marktmechanismen tragen dazu bei, dass sich konventionelle Kältemittel deutlich verteuern. Sollten behördliche Kontrollen künftig besser funktionieren, wird zudem rund ein Viertel der Kältemittel auf dem Markt wegfallen. Diese Verknappung herkömmlicher F-Gase wird die Preise noch weiter in die Höhe treiben. Auf lange Sicht drohen Unternehmen außerdem Strafen für den Einsatz veralteter Technologien.

 

Die Chancen für EE stehen also gut, in die sich auftuende Lücke vorzustoßen und mit ihren innovativen CleanTech-Technologien künftig Marktanteile zu gewinnen – immerhin ist der zu verteilende Kuchen groß: der Marktwert der Kälteindustrie liegt bis 2030 bei geschätzten 170 Milliarden US-Dollar.

 

Artikel vom 24. Juli 2020 | Foto: Efficient Energy

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