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MIG Fonds Beteiligung IQM macht von sich reden

Ein Kommentar von Dr. Axel Thierauf, Venture Partner der MIG AG
und Vorsitzender des Verwaltungsrats der IQM

Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „Capital“ beschäftigt sich in einem siebenseitigen Artikel mit Quantum Computing anhand unseres Beteiligungsunternehmens IQM (MIG Fonds 2, 4, 6, 8, 10 & 14). Dies ist ein großartiger PR-Erfolg des Teams um Dr. Jan Goetz und zeigt, wie ausgesprochen sichtbar dieses in Finnland angesiedelte Start-up und ihr Gründer inzwischen sind.

 

Eine zentrale These des „Capital“-Beitrags lautet, dass auch aufgrund von IQM der Zug in Europa bezüglich der Quantentechnologie noch nicht abgefahren ist. Bekanntlich sind US-Konzerne wie Google und IBM bei diesem „Wunderrechner der Zukunft“ führend sowie China, das bei weitem am meisten staatliches Kapital in die Entwicklung von Quantencomputern steckt.

 

IQM steht für den Ehrgeiz Europas, nicht wieder wie in der Vergangenheit in der Computerindustrie und Digitalwirtschaft abgehängt zu werden. Die Chancen sind dafür auch deshalb gut, weil ein erheblicher Teil der wissenschaftlichen Spitzenforschung an europäischen Hochschulen erfolgt. Auch IQM ist ein Spin-off einer Universität, in diesem Fall der namhaften Aalto University bei Helsinki.

 

Auf dieser profunden Wissensbasis will IQM ein starker Tech-Player werden. Die Herausforderung, an der wir in Europa häufig scheitern, ist der Transfer universitärer Forschung in erfolgreiche Geschäftsmodelle. Genau das ist der Plan von IQM. In „Capital“ spricht Dr. Goetz davon, dass aus IQM eines Tages ein richtig großer Technologiekonzern werden kann. Dieser Optimismus ist nicht unbegründet. IQM geht sehr zielgerichtet vor. Immerhin konnte das Start-up bereits 30 Millionen Euro an Risikokapital einsammeln. Neben den MIG Fonds sind es vor allem EU-Programme, aus denen sich die Investitionen bei IQM speisen.

 

Dr. Goetz erläutert auch die Strategie, wie IQM Giganten wie Google und IBM in Schach halten will. Es geht unserem Portfoliounternehmen weniger darum, möglichst viele sogenannte Qubits zu erzeugen, sondern bei der Entwicklung von Prozessoren diese schon früh auf bestimmte Anwendungen auszurichten. Dies spielt deshalb eine Rolle, weil bislang die Fehlerhäufigkeit zunimmt, je mehr Qubits bei Rechnungen eingesetzt werden. Statt auf den universellen Quantencomputer setzt IQM also zunächst auf einzelne Anwendungen, die leichter zu beherrschen sind. Damit will das Team um Dr. Goetz schnell zur Marktreife gelangen. In maximal fünf Jahren soll es soweit sein, dass IQM fähig ist, Kunden für konkrete Aufgaben die passende Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Dieses ambitionierte Ziel zeigt, dass es IQM darum geht, früher als andere Wettbewerber marktfähige Lösungen anzubieten.

 

Die große Aufmerksamkeit, die IQM schon heute genießt, ist auch hinsichtlich eines anderen Aspekts von Bedeutung. In Deutschland und Europa wollen inzwischen die politischen Institutionen diesen nächsten Technologiesprung nicht wieder verschlafen, so dass vergleichsweise hohe Summen zur Technologieförderung bereitgestellt werden. Weitere öffentliche Mittel können IQM helfen, um im Rennen um die Plätze im Quantum Computing ganz vorne mit dabei zu sein.

Artikel vom 30. September 2020 | Foto: Pexels

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