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Cynora-Dr-Thomas-Baumann

Die Reise der OLED-Displays

Sein wissenschaftlich-technischer Hintergrund und die fundierten Kenntnisse im Bereich organischer Elektronik sind das Fundament für leuchtende Ergebnisse: Gemeinsam mit seinen Gründerkollegen konnte Dr. Thomas Baumann mit der CYNORA eine führende Technologie für OLED- Materialien entwickeln und etablieren. Er leitet die Forschung des jungen Unternehmens und ist für die Patentstrategie verantwortlich.

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Herr Dr. Baumann, was sind die jüngsten Meilensteine bei CYNORA?

Wir haben intensiv in Forschung und Entwicklung investiert und konnten unsere Ziele in kürzeren Zeitraum erreichen, als wir uns vorgenommen hatten. In technologischer Hinsicht sind wir sehr gut vorangekommen und stehen vor dem Markstart. Ein weiterer, sehr erfreulicher Meilenstein ist die Investition von Samsung und LG. Der Einstieg von den zwei führenden Herstellern im OLED-Bereich gilt als Beweis, dass sie nicht nur an unsere Produkte, sondern auch an unsere Firma glauben. Darauf sind wir stolz.

CYNORA ist führend in der TADF-Technologie – was zeichnet diese aus?

Auf diese Technologie, in der wir inzwischen weltweit führend sind, haben wir uns ganz bewusst fokussiert. Aus gutem Grund: Es gab bisher noch kein effizientes Blau für OLED-Displays auf dem Markt. Das ist – beziehungsweise war – für Display- Hersteller ein relativ großer Nachteil. Ende des Jahres sind wir nun mit einer Lösung am Markt, die das Blau in einer Qualität bereitstellt, wie es OLED-Displays erfordern: stabil, effizient und langlebig. Das verdanken wir der TADF-Technologie, mit der wir das Beste aus zwei Welten kombinieren – die hohe Effizienz von der Phosphoreszenz mit der langen Lebensdauer von der Fluoreszenz – ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Bei der Farbe Blau war diese Qualität am schwierigsten zu schaffen, bei Grün und Rot ist es nicht ganz so komplex. Wir hoffen jetzt, dass wir das Gelernte gut auf die anderen Farben übertragen können.

Sie verfügen über zahlreiche Patente in über 150 Patentfamilien. Welche Strategie verfolgen Sie damit?

Als Materialanbieter liefern wir unseren Kunden das Kernprodukt ihrer OLED-Displays – die Emitter-Farbstoffe. Deshalb ist es wichtig, dass wir diese Materialien bestmöglich schützen können. Das erfolgt in Form von Patenten. Und angesichts unseres Innovationstempos ist das recht ambitioniert. Wir können den Zeitraum von der Anmeldung bis zur Erteilung inzwischen schon sehr kurz halten, was für unseren Innovationsvorsprung spricht. Letztlich geht es um den Schutz geistigen Eigentums, den wir basierend auf unserer erfolgreichen Patentstrategie sicherstellen. Das Gebiet der TADF-Technologie für OLEDs ist relativ neu und daher konnten wir ein breites und durchsetzungsfähiges Patentportfolio aufbauen, das wir kontinuierlich erweitern. Mit geschützten und effizienten Materialien wollen wir unseren Kunden ermöglichen, OLED-Displays in Topqualität herzustellen.

»Das Blau effizient gemacht«

Das Marksegment für OLED-Displays boomt – wo geht die Reise hin?

Ich kann mir gut vorstellen, dass alle Flächen, die jetzt keine Funktion haben, irgendwann ein Display selber sind oder die Umwandlung von Sonnenlicht in Energie ermöglichen, also Solarzellen sind. Sie haben also nicht mehr nur nackte Wände, Flächen oder Tische. Sondern jede Fläche ist smart, hat eine Art von Funktion. Sie kann kommunizieren, vernetzt werden, Daten senden und speichern oder eben Energie umwandeln. Das wird kommen. OLED-Displays sind heute in TVs, Smartphones und Smartwatches im Einsatz. Aber die Visionen gehen bereits weit über Displays hinaus. Wir sehen beispielsweise intelligente Kleidung, die Displayeigenschaften aufweist oder auch Sensoren in sich trägt, mit der sie Ihre Körpervitalitätsfunktionen überprüfen können. Organische Elektronik wird verstärkt Eingang in unser tägliches Leben finden.

Wie kam die Partnerschaft zwischen CYNORA und den MIG Fonds zustande?

2008 konnten wir als frisch gegründetes Start-Up eine ganz gute Entwicklung vorweisen. Dennoch war es in diesem Stadium, in dem wir gerade mal ein leuchtendes Pulver in unserem Labor entwickelt hatten, für die klassischen Venture Capital Geber oder auch Business Angels zu früh. Wir brauchten jemanden, der an unsere Idee glaubt. Mit MIG kamen wir frühzeitig in Kontakt und der Austausch wurde immer enger – bis er dann in eine Beteiligung mündete. Das mag auch daran liegen, dass dort Experten an Bord sind, die sich sehr genau ansehen, was im Markt passiert und wo die Entwicklung hingeht. Im Rückblick lässt sich jedenfalls sagen, dieses Engagement war für beide Seiten recht erfolgreich. Wir konnten unsere Forschung weiter vorantreiben. Und für die MIG Fonds ist es sicher spannend, iterativ in deutsche HighTech-Unternehmen zu investieren und ihre Anleger an solchen Erfolgsstories in globalen Märkten zu beteiligen.

 

Herr Dr. Baumann, danke für das Gespräch.

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