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instrAction Trinkwasser

InstrAction führt die MetCap®-Technologie ein

Ein Kommentar von Dr. Axel Thierauf, Partner der MIG AG

Unser Portfoliounternehmen instrAction GmbH (MIG Fonds 5, 7, 9, 10, 11, 12 & 13) bereitet derzeit die Markteinführung ihrer sogenannten MetCap®-Technologie vor, die die Aufbereitung von Trinkwasser mittels eines innovativen Filtermediums ermöglicht. Start soll das erste Quartal 2021 sein. Auf diesem Weg ist der Firma nun ein wichtiger Schritt gelungen: die besonders effiziente Entfernung von Blei aus dem Trinkwasser.

 

Blei und andere Schwermetalle im Trinkwasser sind ein ernstes Problem, nicht nur in Ländern der Dritten Welt. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden allein in den USA im Jahr 2015 über 18 Millionen Menschen mit Wasser, das gegen die Grenzwerte für Blei- und Kupfer im Trinkwasser verstießen, versorgt. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Blei-Exposition verbunden mit hohen medizinischen Behandlungskosten stellen eine erhebliche Belastung für die Gesellschaft dar.

 

Blei im Trinkwasser ist vor allem für Kinder, Kleinkinder, Säuglinge und Schwangere ein hohes Risiko. Wachsende Körper können mehr Blei absorbieren als Erwachsene und Gehirn und Nervensystem reagieren empfindlicher auf dessen schädliche Auswirkungen. Aber auch bei Erwachsenen kann Blei unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhten Blutdruck, verminderte Nierenfunktion und Fortpflanzungsprobleme bedingen. Blei ist nicht nur ein giftiges Metall, es ist auch persistent und kann sich im Laufe der Zeit im Körper anreichern, etwa zusammen mit Kalzium in den Knochen.

 

Entsprechend ist der Fortschritt der Filtertechnologie von instrAction ein wichtiger Durchbruch. Das Heidelberger Unternehmen hat im Rahmen seiner Entwicklung von Wasserfiltern eine Lösung gefunden, die Abhilfe bei dem Blei-Problem schaffen kann. Mit einer patentierten Methode werden toxische Schwermetalle, insbesondere Blei, aus dem Trinkwasser zuverlässig entfernt.

Damit kann instrAction einen Beitrag zu der Vorgabe der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA leisten, die das Ziel hat, Trinkwasser „bleifrei“ zu machen und entsprechende Grenzwerte vorgibt.

Wie Blei ins Wasser kommt

Hauptursache von Blei im Trinkwasser ist die Korrosion bleihaltiger Rohrleitungen und Sanitärinstallationen über die Zeit. Insbesondere dort, wo das Wasser einen hohen Säuregehalt oder einen niedrigen Mineralgehalt aufweist, erfolgt dieser chemische Prozess. Ein öffentlich stark beleuchteter Fall spielte sich in Flint, einer Stadt im US-Bundesstaat Michigan, ab. 50 Jahre lang hatte Flint sein Wasser vom 70 Meilen südlich gelegenen Detroit gekauft. Im Jahr 2014 beschloss die Stadt jedoch, ihre Vereinbarung mit Detroit zu beenden und Wasser aus dem Flint River zu beziehen.

 

Unerwarteter Effekt: das saurere Wasser des Flint River löste Blei aus den alten Rohren und gelangte so über das Trinkwasser in den Körper der Anwohner. Das Hurley Medical Center in Flint veröffentlichte eine Studie, die bestätigte, was viele Eltern in Flint befürchtet hatten. Der Anteil von Säuglingen und Kindern mit überdurchschnittlichem Bleigehalt im Blut hat sich seit dem Wechsel der Stadt vom Detroiter Wassersystem auf die Nutzung des Flint River als Wasserquelle fast verdoppelt. Ein handfester Skandal.

Wie Filter von instrAction das Problem lösen

Die Wasserfilter von instrAction erfüllen als einziger Hersteller die Anforderungen der NSF in Bezug auf Blei. Die NSF ist eine international anerkannte Gesundheits- und Sicherheitsorganisation, die Standards unter anderem für die Wasserqualität festlegt. Im Detail unterscheidet die Norm NSF 53 zwischen gelöstem Blei, das in einem sauren Bereich vorliegt und partikulärem, also ungelöstem Blei, das im alkalischen Bereich ausfällt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, gelöstes Blei aus dem Trinkwasser zu binden. instrAction setzt auf Harze, die die Vorgaben mit einer bisher unerreicht hohen Kapazität erreichen. Partikuläres Blei lässt sich bisher nur mechanisch durch einen sehr kleinporigen Aktivkohleblock oder durch eine Ultrafiltrationsmembran entfernen. Das heißt, dass in konventionellen Filtern, die zuverlässig Blei entfernen wollen, mindestens zwei unterschiedliche Filtermedien eingesetzt werden müssen. InstrAction ist es mit seiner MetCap®-Technologie gelungen, in einem einzigen Filtrationsschritt die geforderte Bleianreicherung von 150 ppm auf < 5 ppm bei pH 6,5 (Entfernung gelöstes Blei) und pH 8,5 (Entfernung partikuläres Blei) zu erzielen. InstrAction strebt nun an, als erstes Filtermaterial das Zertifikat nach NSF 53 zu erhalten.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Die Vorteile liegen auf der Hand, insbesondere da das instrAction Material sehr einfach anwendbar und im Betrieb langlebig, robust und zuverlässig ist. Mit dieser Methode können Blei und andere Schwermetalle aus dem Trinkwasser entfernt werden, ohne wertvolle Mineralien wie Kalzium und Magnesium zu adressieren. Filter werden einfacher, weniger anfällig und kostengünstiger.

 

Besonders in den USA ist die Bleientfernung ein sehr präsentes und hochemotionales Thema, sogenannte Bleifilter besitzen eine hohe Nachfrage.

 

InstrAction führt derzeit deshalb mit führenden Wasserfiltrationsunternehmen auf dem US-amerikanischen Markt intensive Gespräche, um die Idee der Integration des instrAction Harzes in bestehende Filtersysteme umzusetzen. Die MetCap®-Technologie stößt dabei vor allem wegen der zuverlässigen und hoch kapazitiven Bleientfernung auf großes Interesse.

 

Auch im Bereich der Tischwasserfilter können die instrAction Harze eingesetzt werden. Die gängige Methode zur Entfernung des partikulären Bleis stellt die Branche vor eine große Hürde. Ein feinporiger Aktivkohleblock oder eine Ultrafiltrationsmembran erzeugen einen hohen Gegendruck und so braucht ein Liter Wasser bis zu 15 Minuten, um durch den Filter zu laufen. Mit den instrAction Harzen lassen sich Durchlaufzeiten erzielen, die Konsumenten von Tischwasserfiltern gewohnt.

 

Auch für den Untertisch-Filter Bereich ist das Entfernen von toxischen Schwermetallen – speziell von Blei – ein wichtiges Thema. Der MetCap®-Technologie, die erstmals die Marktreife erreicht hat, bieten sich also zahlreiche Möglichkeiten der Vermarktung.

Artikel vom 22. September 2020 | Foto: instrAction

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