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Impfstoff Immatics

Der etwas andere Impfstoff: Immatics‘ Designer-Zellen für die Krebstherapie

Ein Beitrag von Dr. Matthias Kromayer
General Partner der MIG AG

Neben „Du bist auf mute“ gehört „Impfstoff“ seit Monaten wohl zu den meistgesprochenen Wörtern weltweit. Einerseits erfreulich, wie sich ein Begriff ins Bewusstsein der Menschen einbrennt, der untrennbar mit einem MIG-Portfoliounternehmen verbunden ist. Andererseits bedauerlich, dass darüber die vielen anderen, ähnlich cleveren und oft ebenso faszinierenden Impfstrategien in den Hintergrund geraten. Denn impfen kann man nicht nur gegen (pandemische) Viren oder krankheitserregende Bakterien. Wenn die richtigen „Immun-Ingenieure“ am Werk sind, kann man auch gegen Krebs impfen. Zwar (noch) nicht prophylaktisch und schon gar nicht massenweise. Aber bei Krebspatienten mit bestimmten Tumoren keimt langsam die Hoffnung, dass neuartige Immuntherapien künftig ihre Krankheit wirksam bekämpfen. Der Weg dahin ist lange und mühsam, und jeder Meilenstein wird in der Branche gefeiert.

 

Einen solchen Meilenstein hat jetzt das MIG Fonds Portfoliounternehmen Immatics (MIG Fonds 11 und 13) erreicht. Das Tübinger Biotechunternehmen mit ihrer US-Tochter in Houston, Texas, hat vorgestern erste Zwischenergebnisse gleich dreier klinischer Studien mit drei unterschiedlichen Immuntherapien veröffentlicht.

 

Impfstoff von Immatics mit hoher Wirksamkeit

 

Die Ergebnisse der Zwischenauswertung sind ähnlich überraschend, wie die unerwartet hohe Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2-von BioNTech und anderen es war: Obwohl Immatics erst die zweite von bis zu vier Dosisstufen verabreichte, konnte die Zelltherapie über den Zeitraum eines halben Jahres bei 9 von 10 Patienten die Krebserkrankung stabilisieren. Bei den meisten schrumpfte der Tumor, eine mehr als 6 cm große Metastase sogar sehr stark. Mit solch geringen Dosen ist das noch niemandem gelungen. Schon gar nicht bei Patienten, die zuvor bis zu sieben verschiedene Vorbehandlungen erfolglos durchlaufen hatten. Ein großer Zwischenerfolg also, der weltweit Aufsehen erregen wird.

 

Mit solch geringen Dosen ist das noch niemandem gelungen. Schon gar nicht bei Patienten, die zuvor bis zu sieben verschiedene Vorbehandlungen erfolglos durchlaufen hatten. Ein großer Zwischenerfolg also, der weltweit Aufsehen erregen wird.

 

Streng genommen sind Immatics Immuntherapien keine klassischen Medikamente, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „hochgezüchtete“ Immunzellen, die den Tumor gezielt angreifen sollen. Dieser Ansatz klingt zunächst vielleicht etwas kompliziert: Die Ärzte des Unternehmens entnehmen Patienten zu Beginn des Behandlungszyklus Blut. Darin befinden sich neben den roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren, und den Blutplättchen, die wir für die Blutgerinnung brauchen, auch die weißen. Diese wiederum zerfallen in viele verschiedene Untergruppen.

 

Die für Immatics interessante ist die der T-Zellen. Sie sind wichtige Bestandteile unseres Immunsystems, denn sie haben die einzigartige Fähigkeit, die Oberflächenstrukturen auf anderen Zellen zu lesen und Eigen oder Fremd zu erkennen. Keine noch so kleine Abweichung von den „erlaubten“ Signaturen entgeht ihnen. Auf diese Weise erkennen sie z.B., ob eine Zelle zu einer Krebszelle entartet ist. Je nach T-Zell-Typ können sie dann entweder sofort selbst zuschlagen und die Krebszelle töten und andere Killerzellen mobilisieren. Eigentlich ein sehr leistungsfähiges Überwachungs- und Räumkommando.

 

Impfstoff Immatics: scharf gestellte Designerzellen

 

Das Problem: Bei vielen Krebspatienten verliert das Immunsystem irgendwann den Kampf gegen den Krebs, sei es, weil es über die Jahre geschwächt wurde, sei es, weil der Tumor durch unglückliche Mutationen der Kontrolle des Immunsystems entkommen kann. Daher können Patienten eine gezielte Auffrischung ihrer T-Zellen gut gebrauchen. Das haben auch schon einige Unternehmen vor Immatics einigermaßen erfolgreich getan.

 

Nun ist bekanntlich das Bessere des Guten Feind. Und deshalb versuchen die besonders innovative Biotechunternehmen, die T-Zellen zusätzlich gezielt auf den Tumor „scharf zu schalten“. Zum Schluss kommt etwas heraus, das man getrost als Designer-Zellen bezeichnen darf. Und weil Immatics eine Art „Weltmarktführer“ bei der Identifizierung besonders geeigneter Signaturen auf der Oberfläche von Tumorzellen ist, beherrschen sie auch das Scharfschalten ganz besonders gut.

 

MIG Fonds Anleger profitieren

 

Dabei hat der Impfstoff von Immatics aber keinesfalls nur einen Designpreis gewonnen. Für das Tübinger Hightech-Unternehmen ist es ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum ersten vermarktbaren Produkt. Für alle Krebspatienten und ihre Angehörigen ist es schon deutlich mehr als ein Hoffnungsschimmer. Und für MIG Fonds Anleger ist es zweifelsohne ein Festtag. Wieder einmal ist eines unsere Unternehmen ganz vorne dabei, wenn es darum geht, einen medizinischen Durchbruch zu schaffen.

19. März 2021 | Foto: Immatics

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