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Der Wettlauf um den ersten Corona-Impfstoff

Ein Kommentar von Dr. Matthias Kromayer, General Partner der MIG AG

Deutschland steht still. Wir blicken gebannt auf die Entwicklungen rund um das Coronavirus, das die Welt im Griff hält. Und wir verfolgen gespannt den Wettlauf von Wissenschaft und Pharmafirmen um den ersten Impfstoff gegen den Erreger der Lungenkrankheit Covid-19.

Auch Deutschland hat dabei einige heiße Eisen im Feuer.

Am Wochenende machte die Schlagzeile die Runde, US-Präsident Trump würde gerne ein Tübinger Biotech-Unternehmen kaufen, das erfolgversprechende Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung macht.
Heute wartet nun BioNTech mit einer Neuigkeit auf. Die Mainzer Biotechnologiefirma, an der die MIG Fonds beteiligt sind, gibt eine Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Fosun Pharma bekannt. Gemeinsam wollen BioNTech und Fosun einen SARS-CoV-2-Impfstoff auch für den chinesischen Markt entwickeln. Basis des Impfstoffs wird die firmeneigene mRNA-Technologie von BioNTech sein. BioNTech arbeitet bereits seit Ausbruch der Infektion intensiv an Lösungen und besitzt dafür erprobte Werkzeuge und weitreichende Kenntnisse.

Erinnern wir uns: Schon im Sommer 2018 setze der Pharmagigant Pfizer auf BioNTech als Partner für die Entwicklung neuer Grippeimpfstoffe.

BioNTech und Fosun werden nun als ersten Schritt gemeinsam breitangelegte klinische Studien durchführen. Fosun, nach Umsatz die Nr. 8 und eines der am aggressivsten wachsenden Pharmaunternehmen Chinas, ist dafür der ideale Partner: Anders als viele traditionelle Pharmas hat das Shanghaier Unternehmen eine ganze Reihe ziemlich innovativer Medikamente auf dem Markt – und will seine Führungsposition weiter ausbauen. Dafür bringt es seine Expertise bei klinischen Entwicklungen, Zulassung und Kommerzialisierung in China ein.

Auch wenn die Pandemie in China ihren Ursprung nahm: SARS-CoV-2 macht bekanntlich vor nationalen Grenzen nicht Halt. Das Virus verursacht bereits heute globale Probleme. Deshalb wird BioNTech mit anderen Partnern die Entwicklung – und später Produktion und Vertrieb – in der restlichen Welt vornehmen.

Wer den Wettlauf um den ersten und den besten Impfstoff gewinnen wird, kann kein Experte zuverlässig voraussagen. Was man aber sagen kann:

Die Verbindung von einem der weltweit führenden Spezialisten für mRNA-Impfstoffe mit einem leistungsstarken, innovationsfreudigen chinesischen Pharmaunternehmen schafft sicher keine schlechte Startposition.

Vielleicht handelt es sich sogar um eines der hoffnungsvollsten Projekte, um so rasch wie möglich eine globale Antwort auf die globale Herausforderung Covid-19 zu geben.

 

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